Hornemann Kolleg 14 - Restaurierung International

Wegen des nunmehr 20jährigen Bestehens des Hornemann Instituts und seinem Auftrag des weltweiten Wissenstransfers im Bereich Restaurierung geht es im 14. Hornemann Kolleg um "Restaurierung international".
Eingeladen waren Anja Romanowski, die neue Generalsekretärin von E.C.C.O. (European Confederation of Conservator-Restorers' Organisations), sowie Dr. Alison Sawdy-Heritage von ICCROM (International Centre for the Study of the Preservation and Restoration of Cultural Property).

13.03.2019 | „Mehr Europa wagen?!“

Herausforderungen an die Restaurierung im europäischen Kontext in Zeiten von Megatrends und Wertewandel

Vortragende: Dipl.-Rest. Anja Romanowski, E.C.C.O.

Wo steht die Restaurierung innerhalb des Projektes Europa?
Was geht uns Restaurator/inn/en die Entscheidung von mehr oder von weniger Europa an?
Welchen Herausforderungen müssen sich Restaurator/inn/en stellen – heute und in Zukunft?
Welche Megatrends betreffen die Restaurierung? Was ist mit Wertewandel gemeint?
Welche Chancen und Risiken beinhaltet dieser für die Restaurierung?

 

Der Vortrag beleuchtet die Zusammenhänge von Restaurierung, Kulturerbe und EU-Institutionen. Beispielhaft werden drei Aspekte des gesellschaftlichen Wandels mit der Restaurierung in Beziehung gesetzt: Digitalisierung, Ökonomisierung und Demokratisierung. Es wird diskutiert, was die Veränderungen in diesen Bereichen für den Erhalt von materiellem Kulturerbe mit sich bringen und was dies für die Rolle der Restaurator/inn/en bedeutet. Es wird versucht, die Herausforderungen durch die gesellschaftlichen Veränderungen in Chancen und Risiken für die Restaurierung aufzuzeigen. Da die nachhaltige Veränderung der gesellschaftlichen Struktur in Europa sehr vielschichtig ist und der Ausgang offen, kann das Thema nur exemplarisch angerissen und zum Weiterdenken angeregt werden.

Dipl.-Rest. Anja Romanowski, seit Mai 2017 Generalsekretärin des Europäischen Restauratorenverbands E.C.C.O., lädt zur Reise durch das Projekt Europa aus Sicht der Restaurierung!

15.05.2019 | Auf der Suche nach Kunstfälschungen

Zerstörungsfreie Analyse von Kunstwerken – eine forensische Herausforderung

Die Analyse von gefälschten Kunstwerken stellt besondere Anforderungen an die Wissenschaftler. Erst nachdem sich ein Kunstwerk eindeutig als Fälschung erweist, können „bedenkenlos“ Proben für die Untersuchung entnommen werden. Daher muss zuerst eine Übersicht mit Methoden der völlig zerstörungsfreien Analyse erfolgen. Viele analytische Techniken mussten hierfür „erfunden“ werden, um die allgemein bekannten physikalisch-chemischen Untersuchungstechniken anwenden zu können. Die Analyse wird oft erschwert, da kaum Datenbanken früherer Farbmittel vorhanden sind. Sie müssen in den Speziallaboren erst durch Messen alter Farbsammlungen erstellt werden. Viele Informationen von der frühen und heutigen Farbenindustrie sind nicht oder nicht mehr vorhanden oder erhältlich.

 

Doch auch hochgelobte moderne Fälscher machen Fehler, die durch die detektivische Suche aufgedeckt werden können. Diesen Spuren geht der Vortrag nach und bringt Licht in das Dunkel der Machenschaften krimineller Kunstfälscher


Prof. Dr. rer. nat. Robert Fuchs war bis 2017 Leiter der Studienrichtung Restaurierung und Konservierung von Schriftgut, Grafik, Foto und Buchmalerei der TH Köln und forscht vielseitig, u. a. mit zerstörungsfreier Analytik von Farbpigmenten von Buchmalerei, Schriftgut und Malerei.