Die Restaurierung der Restaurierung? Zum Umgang mit Wandmalereien und Architekturfassungen des Mittelalters im 19. und 20. Jahrhundert

Eine Tagung des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS in Zusammenarbeit mit dem Hornemann Institut und dem Studiengang Restaurierung der FH Hildesheim/ Holzminden/ Göttingen

9. bis 12. Mai 2001 | Hildesheim, HAWK

Die Restaurierung der Restaurierung?

Gegen die Zufälligkeit im Umgang mit Zeugnissen der Restaurierungsgeschichte - eine Tagung des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS mit dem Hornemann Institut und dem Studiengang Restaurierung der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen vom 9. bis 12. Mai 2001 in Hildesheim.

Kunsthistoriker, Denkmalpfleger und Restauratoren befassen sich heute mit Kunstwerken des Mittelalters, deren Erscheinungsbild und Substanz wesentlich durch restauratorische Eingriffe des 19. Und 20. Jahrhunderts geprägt sind. Dies gilt insbesondere für mittelalterliche Wandmalereien und Architekturfassungen, auf deren mehr oder weniger verlustreiche Freilegung meist durchgreifende Restaurierungen folgten. Umfangreiche Retuschen und Übermalungen waren wiederum Auslöser für purifizierende "Re-Restaurierungen" um die Mitte des 20. Jahrhunderts, die im Allgemeinen zu weiteren Verlusten originaler Substanz und erneuten Ergänzungen führten.
Die Interpretation mittelalterlicher Wandmalerei und Architekturfassung durch Restauratoren des 19. und 20. Jahrhunderts wird heute zumeist als Teil der Geschichte des Objekts anerkannt und als erhaltenswert eingestuft. Aus konservatorischer Sicht sind die damals verwendeten Restaurierungsmaterialien jedoch durchaus kritisch zu bewerten. Namhafte Wissenschaftler werden diese Problematik in Hildesheim von allen Seiten unter die Lupe nehmen. Aktuelle Beispiele und Berichte von Restauratoren, Denkmalpflegern, Kunsthistorikern und Naturwissenschaftlern aus verschiedenen Bundesländern und europäischen Nachbarländern werden dazu beitragen, das Wissen über historische Restaurierungsmethoden und -techniken zu verbessern.

Durch den Austausch und die Systematisierung theoretischer Überlegungen und praktischer Erfahrungen soll dem heutigen Umgang mit Zeugnissen der Restaurierungsgeschichte die Zufälligkeit genommen werden.