Tapeten werden im Vergleich zu anderen angewandten Künsten oftmals niedrig eingeschätzt und sind wenig erforscht, zu Unrecht, sagen sie doch viel aus über Lebenswandel, Mode und Vermögensverhältnisse der Hausbewohner. Diese Tatsache bewies auch eine Wanderausstellung der HAWK und dem Museumsverein Bad Münder, die in Holzminden und anschließend in Hildesheim zu sehen war.
Angefangen hatte es damit, dass Studierende des Fachbereichs Konservierung der HAWK in Hildesheim in Bauernhäusern im Weserbergland, u. a. im sog. Schusterhaus in Bad Münder, überraschenderweise sehr viele Tapetenstücke aus der Zeit von 1840 bis in die 1970er Jahre entdeckten. Die Funde wurden von den Studierenden unter Leitung der Werkstattleiterin Barbara Rittmeier teilweise freigelegt und gesichert. In der Hildesheimer Restaurierungswerkstatt wurden einige dieser Tapetenstücke Schicht für Schicht getrennt.
Die Funde sind kulturhistorisch sehr spannend, da es bislang praktisch keine vergleichbar gute Dokumentationen über die Tapetenfolge in Ackerbürgerhäusern gibt.
Aus diesem Grund erarbeiteten die Studierenden diese Wanderausstellung zu dem Projekt. Die Präsentation bestand aus sehr vielen originalen Exponaten sowie 12 Postern, auf denen vor allem die Fundstellen und das Projekt erläutert wurden.
Ab 12. Mai 2006 war die Schau in Leer beim 11. Tag der Niedersächsischen Denkmalpflege zu sehen. Im Anschluss wurde sie an den beiden Standorten der Fakultät Bauwesen der HAWK präsentiert:
14. September bis 6. Oktober 2006
Holzminden, Fakultät Bauwesen, Haarmannplatz 3, Lichthof
Öffentliche Festvorträge: Freitag, 29. September, 19:00 Uhr
11. Oktober bis 10. November 2006
Hildesheim, Fakultät Bauwesen, Hohnsen 2,
Eröffnung: 10. Oktober, 18:00 Uhr in der Aula