UNESCO-Welterbetag am 1. Juni 2025

40 Jahre Weltkulturerbe in Hildesheim

1985, vor 40 Jahren, wurden die Hildesheimer Michaeliskirche und der Dom gemeinsam in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen. Beide Kirchen stellen mit ihrer mittelalterlichen Ausstattung ein außergewöhnliches Zeugnis romanischer Kunst und Architektur dar.
Am 1. Juni 2025 feiern die 54 nationalen Welterbestätten den UNESCO-Welterbetag unter dem Motto „Vermitteln, verbinden, begeistern – 20 Jahre UNESCO-Welterbetag". Um 11.30 Uhr findet an diesem Tag der offizielle Eröffnungsakt in der St. Michaeliskirche statt. Anschließend folgt ein großes vielseitiges Festprogramm mit Podiumsdiskussion, Spezialführungen, Mitmachaktionen, Aufführungen und Konzerten. Die Welterbe-Serenade des Posaunenchors St. Michael auf dem Michaelishügel setzt den Schlusspunkt des Tages.
Ergänzt wird das Programm zudem durch den „Welterbemarkt“, auf dem sich zahlreiche Welterbestätten aus Deutschland präsentieren werden, und der schon am Samstag, den 31. Mai, stattfindet. Bereits ab dem 30. Mai wird unter dem Motto „Dein Welterbe. Dein Fest“ das Jubiläum auf dem Domhof gefeiert.

Unbekanntes Welterbe – Stuck-Fragmente erzählen ihre Geschichten

1. Juni 2025, 12.15 bis 17.00 Uhr, St. Michaelis, Orgelempore
UNESCO-Weltkulturerbe muss öffentlich zugänglich sein. Für 255 Stuck-Fragmente der kunst- und kulturhistorisch sehr bedeutenden Stuckausstattung von St. Michaelis trifft das nicht zu: nur zwei von ihnen waren je in Hildesheim zu sehen.
Das Hornemann Institut der HAWK nutzt zusammen mit seinen Partnern diesen besonderen Welterbetag, um einige ausgewählte Objekte ihre Geschichten erzählen zu lassen, von ihrer Herstellung, ihrer früheren Anbringung, ihren verschiedenen Farbfassungen im Laufe der Geschichte bis hin zu Ihrem Abriss und ihrer Rettung.  
Die Fragmente stammen entweder von der reich mit figürlichen und floralen Motiven geschmückten Chorschrankenanlage aus dem Ende des 12. Jahrhunderts oder von den Figuren der sog. Seligpreisungen und den Friesen und Laibungen der Arkadenbögen im südlichen Seitenschiff von 1160/70. Nur paar wenige Fragmente gehörten wohl zu anderen Stuckensembles in St. Michaelis, die bislang nicht genauer zu rekonstruieren sind.
Im Rahmen eines Forschungsprojekts von Fachleuten aus der Restaurierung, Kunstgeschichte, Materialwissenschaften und Digital Humanities konnten sie in den letzten Jahren erstmals zusammengeführt und viele neue Erkenntnisse zu ihren Geschichten  gewonnen werden.
Am Welterbetag, den 1. Juni 2025, können Sie mit VR-Brillen manche Fragmente an ihren ehemaligen Positionen in der Kirche sehen und an PCs oder Ihrem Handy mit den Digitalisaten der Fragmente frei umgehen.

Veranstalter: Hornemann Institut der HAWK in Kooperation mit der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (HCCH - Heidelberg Zentrum Kulturelles Erbe), der Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Michaelis, dem Roemer- und Pelizaeus Museum in Hildesheim sowie dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege in Hannover  


Die UNESCO
Die UNESCO hat sich zum Ziel gesetzt, das reichhaltige Erbe der Welt zu bewahren und zu beschützen. Darüber hinaus leistet sie einen großen Beitrag zur Zusammenarbeit aller Völker und der Wahrung des Friedens sowie der Sicherheit. Ein verbindendes Element stellen dabei die UNESCO-Welterbestätten dar. Als besondere Orte der Begegnung mit außergewöhnlichem universellen Wert machen sie unsere Vielfalt, unseren globalen Zusammenhalt und unser aller Verantwortung sichtbar.