Sgraffito In Change - 2. Internationale Tagung
Die Konferenz wurde von der Fakultät für Restaurierung der Universität Pardubice veranstaltet, in Zusammenarbeit mit dem Hornemann Institut der HAWK in Hildesheim und der Palacký-Universität Olmütz.
Sgraffito hat als Verputz-Technik einen primär dekorativen Charakter, bildet in der Regel die letzte Schicht einer Gebäudehülle und ist somit auch der Witterung ausgesetzt. Seit der Fertigstellung der ursprünglichen Dekoration haben an verschiedenen Fassaden eine Reihe von Korrektur-, Konservierungs- oder Restaurierungsmaßnahmen stattgefunden. Einige Fassaden haben ihren Sgraffito-Charakter völlig verloren und den Charakter von Gemälden oder gar Reliefs erhalten. Die ursprünglichen Materialien sind häufig nur noch marginal oder gar nicht mehr vorhanden. Dies gilt nicht nur für die Sgraffiti der Renaissance, sondern auch für die Sgraffiti des 19. und 20. Jahrhunderts. Sgraffiti aus dem 20. Jahrhundert haben häufig keinen eigenen Denkmal-Status und sind daher bei Restaurierungs und vor allem Sanierungsarbeiten besonders von Beschädigungen oder gar völliger Zerstörung bedroht. Dennoch war der Umgang mit Renaissance-Sgraffiti in der zweiten Hälfte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts (d.h. vor dem Aufkommen der "modernen Denkmalpflege") sehr spezifisch. Die Frage ist also, was bleibt in solchen Fällen vom authentischen Sgraffito übrig und wie wird die Authentizität der Sgraffiti wahrgenommen?