Hornemann Kolleg 11: Faszination Gold

01.11.2017 | The Hildesheim Golden Madonna in Change

c. 1000 – 2015

Vortragende: Dr. Claudia Höhl, Dommuseum Hildesheim

Die Hildesheimer Goldene Madonna, eines der bedeutendsten mittelalterlichen Bildwerke, befindet sich bis heute an dem Ort, für den sie geschaffen wurde. Stets im Fokus von Frömmigkeit und Verehrung wurde sie immer wieder verändert und bereichert. Zugleich rückte nach der Identifizierung als Arbeit aus ottonischer Zeit ihre Bedeutung als Zeugnis der Kunst um 1000 in den Fokus und begründete eine museale Präsentation des Originalbestands der Entstehungszeit.

 

Als Torso ohne Kopf wurde sie in der Ausstellung "Bernward von Hildesheim und das Zeitalter der Ottonen" (1993)  und in den folgenden Jahren im Dommuseum gezeigt. Im Zuge der Neueinrichtung des Museums erhielt die Figur neue Köpfe des Südtiroler Bildhauers Walter Moroder, bewusst keine restauratorische Ergänzung, sondern neue Verbindung von historischem und zeitgenössischem Kunstwerk. Der Vortrag stellt die wichtigsten Veränderungen im Lauf der Zeit vor und diskutiert die Frage nach Möglichkeiten und Grenzen des heutigen Umgangs mit historischen Objekten.

Aufgrund der internationalen Charakters einer nachfolgenden Tagung an der HAWK wird der Vortrag auf Englisch gehalten.

24.01.2018 | "Bling – Bling!"

Glanzvolles aus dem Grab des Tutanchamun aus herstellungstechnischer Perspektive

Vortragende: Christian Eckmann, Katja Broschat, Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz, z. Zt. Ägyptisches Museum in Kairo

Weltweit kommt den meisten Menschen – denken sie an Ägypten – sofort ein Name in den Sinn: Tutanchamun. Die Entdeckung seines damals seit fast dreitausend Jahren unberührten Grabes im Jahr 1922 löste eine regelrechte "Tutomanie" aus, beeinflusste Mode, Design, Kunst- und Kulturschaffende, faszinierte Wissenschaftler sowie Millionen von Reisenden über alle Maßen.

 

Obwohl H. Carter die mehr als 5300 Objekte gewissenhaft dokumentierte, können auch heute noch neue Erkenntnisse aus einem derart lange bekannten Material gewonnen werden. Dies gilt insbesondere für eine Gruppe verzierter Goldblech-Applikationen, die lose verstreut auf dem Boden der Vorkammer des Grabes lagen. Seit nunmehr fast 90 Jahren lagerte diese wenig beachtete Objektgruppe im Ägyptischen Museum in Kairo und war bisher weder Museumsbesuchern noch Archäologen zugänglich. Das 2014 begonnene Forschungsprojekt bietet nun erstmals die Chance, sowohl Erkenntnisse über die angewandten Herstellungstechniken zu gewinnen als auch die ursprüngliche Funktion der Artefakte zu rekonstruieren.